Auszeichnung für Verdienste im Ehrenamt

Landshut/München, 22.11.2024

Staatsminister Christian Bernreiter ehrt fünf Persönlichkeiten aus Niederbayern

  • Bundesverdienstmedaille sowie Bundesverdienstkreuz für verdiente Bürgerinnen und Bürger aus Schönau, Ihrlerstein, Dingolfing, Abensberg und Deggendorf
  • Höchste Anerkennung für jahrelange Verdienste um Gemeinwohl
  • „Großartiger Einsatz für Mitmenschen und unsere Heimat.“

 

Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter hat am Freitagabend in Landshut im Weißen Saal der Burg Trausnitz die herausragenden Leistungen von fünf verdienten Bürgerinnen und Bürgern aus Niederbayern gewürdigt: Therese Grüßer (Schönau) erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Marianne Kraus (Ihrlerstein), Michael Rieger (Dingolfing), Josef Sander (Abensberg) und Gerhard Schneider (Deggendorf) das Verdienstkreuz am Bande. „Sie haben auf unterschiedlichste Weise großartigen Einsatz gezeigt. Dabei ist Ihnen allen eines gemeinsam – Sie haben Ihre Mitmenschen in den Vordergrund gestellt, sich für unsere bayerische Heimat eingesetzt und dafür viel Zeit geopfert“, sagte Bernreiter: „Um auch zukünftig unser Gemeinwesen noch lebenswerter zu machen und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken, brauchen wir Vorbilder wie Sie.“

Therese Grüßer zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Pflegeleistung innerhalb ihrer Familie aus. Sie pflegt ihre seit einem schweren Verkehrsunfall im Dezember 1995 schwerstbehinderte Tochter Ulrike ohne Wenn und Aber und mit bewundernswerter Liebe und Fürsorge. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert stellt sie dabei ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse stets zurück. Dadurch kann ihre Tochter ihr Leben weiterhin in der vertrauten Umgebung ihrer Familie leben. Häusliche Pflege ist eine große Herausforderung, sowohl körperlich als auch psychisch. Mit ihrem selbstlosen, starken und aufopferungsvollen Handeln ist Grüßer ein leuchtendes Beispiel für die Gesellschaft und ein herausragendes Vorbild an christlicher Nächstenliebe.

Auch Marianne Kraus zeichnet sich durch außergewöhnliche Pflegeleistung in besonderem Maße aus. Seit über 45 Jahren widmet sie sich der Pflege und Versorgung ihrer Tochter Manuela, die seit ihrer Geburt an Spina bifida, einem sogenannten offenen Rücken leidet. Aufgrund ihrer körperlichen Schwerbehinderung benötigt die Tochter rund um die Uhr Unterstützung. Vor einigen Jahren erkrankte zudem Kraus‘ geliebter Ehemann Karl an Krebs. Trotz enormer Belastung pflegte sie ihn bis zu seinem Tod. Mit ihrer unerschöpflichen Energie und der aufopferungsvollen Pflege ist sie ein großartiges Beispiel für gelebte Nächstenliebe und Verantwortungsbewusstsein. Sie verkörpert die Werte der Familie und lebt den familiären Zusammenhalt.

Michael Rieger engagiert sich seit 1984 im Dingolfinger Stadtrat und war 30 Jahre Kreisrat im Kreistag Dingolfing-Landau. Als Fraktionsvorsitzender der SPD (1996–2014) und Dritter Bürgermeister (2014–2020) prägte er die Stadt- und Kreispolitik mit großem Einsatz. Er führte den Festausschuss und ist seit 25 Jahren Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses der Stadt. Als 1. Vorsitzender des Kreisfischereivereins Dingolfing und Beirat im Fischereiverband Niederbayern setzt er sich für die Fischereipraxis und insbesondere die Jugendförderung ein. Zudem war Rieger über 20 Jahre als Fastenprediger beim Starkbierfest aktiv. Sein Wirken prägt Region und Vereine nachhaltig.

Josef Sander ist seit 1966 Mitglied der Kolpingsfamilie und war unter anderem von 1999 bis 2017 1. Vorsitzender im Kolpingwerk Deutschland, Bezirksverband Kelheim. In dieser Zeit setzte er wichtige Akzente und förderte die Ideale von Adolph Kolping. Dazu gehörte das Fastensuppenessen am Misereor-Sonntag genauso wie die jährlich stattfindende Bezirkswallfahrt und die organisierten Fahrten zum Bayerischen Landtag, zum Deutschen Bundestag und zum Europaparlament. Seit 2002 engagiert sich Sander zudem im Diözeseverband des Kolpingwerks Regensburg und war von 2016 bis 2021 Diözesanvorsitzender. Auch in seiner Wohnsitzpfarrei St. Barbara Abensberg übernahm er von 1995 bis 2012 ehrenamtliche Verantwortung.

Gerhard Schneider hat sich durch sein Engagement für die Aufarbeitung der NS-Geschichte des Bezirksklinikums Mainkofen große Verdienste erworben. 1982 entdeckte er zufällig Akten zu Zwangssterilisierungen und Deportationen ins Vernichtungslager Hartheim, rettete sie trotz Widerständen und begann ihre Aufarbeitung. Dank seiner Beharrlichkeit entstand 2014 eine Gedenkstätte, die 1.366 Opfer ehrt und über die Verbrechen informiert. Trotz Ablehnung und Anfeindungen setzte er sich unermüdlich für die Dokumentation ein und berichtete 2011 erstmals öffentlich über seine Erkenntnisse. Sein Mut und seine Hingabe leisten einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur und hinterlassen ein bedeutendes Vermächtnis.

Unter https://medienpool.bayern/stmb/241122-landhut finden sich ab Samstagvormittag Fotos von der Veranstaltung. Copyright: Christine Vinçon