Dialogforum "Bahnausbau Region München" - Region West

München, 20.03.2023

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Bahnausbau im Münchner Westen entwickelt sich gut"

  • Deutsche Bahn und Gutachter informieren im Dialogforum über erreichte Fortschritte in der Region West
  • Minister Bernreiter: „Große Fortschritte bei den Maßnahmen in Planung und Realisierung“

 

Mit dem Programm „Bahnausbau Region München“ macht der Freistaat Bayern die Schieneninfrastruktur rund um München fit für die Zukunft. Nach den Dialogforen Region Nordost und Region Süd wurden Mandatsträgerinnen und Mandatsträger im heutigen Dialogforum West auf Veranlassung von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter über den aktuellen Stand weiterer wichtiger Maßnahmen wie zum Beispiel den neuen Bahnsteig am Gleis 1 in Fürstenfeldbruck sowie die Möglichkeit eines neuen S-Bahnhalts in Emmering informiert. „Wir brauchen auch im Münchner Westen weitere Ausbauten, um die Schieneninfrastruktur für die zunehmende Mobilität im Großraum München fit zu machen“, betonte Verkehrsminister Bernreiter. „Wir sind auf einem guten Weg. Viele Maßnahmen sind bereits in der Entstehung oder wurden von unseren Gutachtern positiv bewertet. Wir werden diese gutachterlichen Empfehlungen ernst nehmen, aber auch sehr gut überlegen müssen, für welche Maßnahmen wir die nur begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.“

Die DB Netz AG hat über den aktuellen Stand der Maßnahmen in der Region West informiert, die sich bereits in Planung und Realisierung befinden. Beispielsweise laufen derzeit die Vor- und Entwurfsplanungen für die Bahnsteigertüchtigungen für die bereits geplanten Regional-S-Bahnen Richtung Augsburg, Buchloe und Landshut. Mit Inbetriebnahme der 2. S-Bahn-Stammstrecke sollen auf diesen Strecken drei Regional-S-Bahnlinien eingeführt werden, die über den heutigen S-Bahn-Bereich hinaus verkehren. Hierfür sind Bahnsteiganpassungen auf folgenden Linienästen und Stationen erforderlich:

  • S21X: Freising, Marzling, Langenbach (Oberbayern), Bruckberg, Gündlkofen, Landshut (Bay) Hbf
  • S23X: Mammendorf, Haspelmoor, Althegnenberg, Augsburg Hbf, Augsburg-Oberhausen
  • S24X: Geltendorf, Kaufering, Buchloe

 

Für Gündlkofen wird bereits die Entwurfsplanung und Vergabe von Bauleistungen erstellt, gebaut werden soll ab 2024. Für die weiteren Stationen laufen Vorplanungen.

Bernreiter: „Es freut mich, dass wir deutliche Fortschritte verzeichnen können, aber nach meinem Geschmack muss es noch schneller gehen. Für eine zügige Neugestaltung unserer Mobilität müssen wir schneller planen, genehmigen und bauen.“  

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Die Schiene ist das Rückgrat der umweltfreundlichen Mobilität im wachsenden Großraum München. Wir wissen, dass wir weitere Verbesserungen brauchen. Daher bauen wir das System aus und investieren gleichzeitig in mehr Qualität und Robustheit. Wir machen die Schiene damit schrittweise zuverlässiger und leistungsfähiger.“

Ein wichtiger Teil des Dialogforums West war auch der aktuelle Sachstand zu den Maßnahmen für das Programm „Bahnausbau Region München“, die sich noch in Untersuchung befinden. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudien wurden bereits im Dezember 2021 vorgestellt. Jetzt präsentierten die Gutachter weitere Ergebnisse, die mit den Vertretern aus der Region diskutiert wurden. So empfahlen die Gutachter einige Maßnahmen zur Weiterverfolgung, da sie den öffentlichen Verkehr und insbesondere die S-Bahn noch attraktiver machen.

Folgende Maßnahmen der Region West empfehlen die Gutachter zur Weiterverfolgung:
 

  • Einbindung einer Regional-S-Bahn nach Pfaffenhofen

Ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis für eine Regional-S-Bahn nach Pfaffenhofen liegt bis zu Baukosten von 269 Millionen Euro vor. Die Umsetzung müsste mit dem im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen viergleisigen Ausbau Petershausen – Ingolstadt abgestimmt werden.

  • Errichtung eines neuen Bahnsteigs an Gleis 4 am Bf Fürstenfeldbruck

Ein neuer Bahnsteig an Gleis 4 würde eine systematische Regionalzugbedienung von und nach Fürstenfeldbruck ermöglichen. Der Bahnsteig würde aufwärtskompatibel zum viergleisigen Ausbau gemäß dem Deutschlandtakt (innenliegende S-Bahnsteige) geplant.

  • Errichtung eines neuen S-Bahnhalts Emmering (bei viergleisigem Ausbau bis Fürstenfeldbruck)

Der S-Bahnhalt Emmering ist Bestandteil des angestrebten viergleisigen Ausbaus München-Pasing – Fürstenfeldbruck. Die Gutachter empfehlen, diese Maßnahme im Rahmen des viergleisigen Ausbaus noch vertieft zu betrachten, da ein positiver Nutzenüberschuss erreicht werden kann, sofern durch den Halt erzielte Fahrzeitverluste der durchfahrenden Fahrgäste minimiert werden können.

Minister Bernreiter betonte: „Wir müssen natürlich auch mit Maßnahmen im Münchner Westen die Infrastruktur sinnvoll erweitern. Insbesondere müssen wir auch hier die uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten einsetzen. Unser Ziel ist es, den Schienenpersonenverkehr bedarfsgerecht zu gestalten, damit noch mehr Bürgerinnen und Bürger das Auto in der Garage lassen können.“

Für die Regionen Nordost und Süd fanden am 28. Februar bzw. 8. März Dialogforen statt. Die in den drei Dialogforen vorgestellten Sachstände und Ergebnisse der einzelnen Maßnahmen können auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr unter Schieneninfrastruktur - Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (bayern.de) im Detail nachgelesen werden. Zum weiteren Fortgang der Maßnahmen aus dem Programm „Bahnausbau Region München“, insbesondere auch zu den weiteren noch in Untersuchung befindlichen Maßnahmen, soll es auch im kommenden Jahr Dialogforen geben.

Die Bayerische Staatsregierung hat das Programm „Bahnausbau Region München“ auf den Weg gebracht, um die Schieneninfrastruktur auszubauen und so den Schienenpersonennahverkehr und insbesondere die S-Bahn noch attraktiver zu machen. Das Programm beinhaltet derzeit 29 Maßnahmen (sogenannte R-Maßnahmen), die sich bei der DB bereits in konkreter Planung, Realisierung oder schon in Betrieb befinden. Weitere 44 Maßnahmen (sogenannte U-Maßnahmen), die zu einem großen Teil auch aus der Region vorgeschlagen wurden, werden im Rahmen von Machbarkeitsstudien von einem Gutachterteam zunächst auf ihre verkehrliche Wirkung und ihre bautechnische Machbarkeit untersucht, bevor entschieden werden kann, ob sie konkreter Bestandteil des Programms werden können.