S-Bahn-Ausbau im Raum Nürnberg - Fürth - Erlangen

München, 07.12.2022

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Innenminister Joachim Herrmann informieren sich am Bahnhof Eltersdorf über Baufortschritt

  • Bau zusätzlicher Weichen und des neuen Südzugangs
  • Barrierefreie Nutzung des Mittelbahnsteigs und mehr Stabilität im S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr
  • Inbetriebnahme für Dezember 2023 geplant

 

Der S-Bahn-Ausbau zwischen Nürnberg – Fürth – Erlangen geht voran. Nach der offiziellen Inbetriebnahme des neuen barrierefreien Haltepunkts Fürth-Klinikum haben Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, Innenminister Joachim Herrmann und Bayerns DB-Chef Klaus-Dieter Josel heute auch den Bahnhof Eltersdorf besucht und sich über den Baufortschritt informiert. Dort finden derzeit Bauarbeiten statt, um in Zukunft auch den Mittelbahnsteig anfahren zu können, womit der Haltepunkt vollständig barrierefrei nutzbar wird. Gleichzeitig soll damit der gesamte Bahn-Verkehr zwischen Fürth und Erlangen stabilisiert werden. Angesichts von Verzögerungen beim Bau bittet Verkehrsminister Bernreiter die DB, die Maßnahme weiter mit höchster Priorität zu behandeln und schnelle Lösungen zu finden.

Ende November 2022 hat Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag mit der Deutschen Bahn zur Maßnahme in Eltersdorf geschlossen. Dieser sieht den Bau vier neuer Weichen und eines Verbindungsgleises vor, um den Mittelbahnsteig anfahren und die S-Bahn-Station vollständig barrierefrei nutzen zu können. Zudem ist ein neuer Bahnsteigzugang aus Süden vorgesehen, um die Erreichbarkeit für die Fahrgäste zu verbessern. Die derzeitigen wenig fahrgastfreundlichen Bahnsteigprovisorien können dann abgebaut werden. Der Freistaat verpflichtet sich, die Kosten für den Bau mit rund 14 Millionen Euro nahezu vollständig zu übernehmen. Die DB Netz AG beteiligt sich mit einem Betrag von 750.000 Euro.

„Ein attraktiver und pünktlicher S-Bahn-Verkehr im Großraum Nürnberg ist uns sehr wichtig!“, betont Bernreiter. „Der Freistaat setzt sich deshalb für pragmatische Lösungen im Sinne der Fahrgäste ein. Mit der Baumaßnahme in Eltersdorf verbessern wir nicht nur die Situation für diejenigen, die in Eltersdorf ein- oder aussteigen, sondern wir stabilisieren auch den Zugverkehr zwischen Fürth und Erlangen und sorgen für zusätzliche Kapazitäten auf der Strecke. Deshalb muss die Maßnahme, die eigentlich schon im März 2023 fertig sein sollte, spätestens zum Fahrplanwechsel Ende 2023 in Betrieb gehen, wenn noch mehr Züge auf der Strecke unterwegs sein werden. Nur so können wir den zusätzlichen Nah- und Fernverkehr zwischen Fürth und Eltersdorf bewältigen und eine chronische Engpasssituation mit Anfälligkeit für Verspätungen vermeiden. Ich appelliere deshalb an die Bahn, wirklich alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit sich die Inbetriebnahme nicht noch weiter verzögert.“

Auch Innenminister Herrmann unterstreicht, wie wichtig ein schneller Abschluss der Bauarbeiten ist: „Die Strecke zwischen Nürnberg und Erlangen hat das höchste Fahrgastaufkommen im gesamten S-Bahn-Netz Nürnberg. Daher ist die Ertüchtigung des Eltersdorfer Bahnhofs dringlich. Wenn aus Klimaschutzgründen möglichst viele öffentliche Verkehrsmittel und die Bahn genutzt werden sollen, dann müssen diese auch die entsprechenden Kapazitäten haben sowie gut erreichbar und barrierefrei ausgebaut sein. Der neue Südzugang macht zudem die S-Bahn-Station für Fußgänger und Radfahrer aus den Eltersdorfer Wohngebieten noch leichter erreichbar.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Bayern bekräftigt: „Eine starke Schiene in Franken ist uns enorm wichtig. Dafür ist der Bahn-Ausbau zwischen Nürnberg und Bamberg von elementarer Bedeutung. Gemeinsam mit dem Freistaat und den Städten haben wir bereits viel geschafft: 12 S-Bahn-Stationen entlang der S-Bahnlinie S1 sind umfassend barrierefrei modernisiert oder neu entstanden. Zusätzliche Gleise und Weichen haben die Kapazität auf der Schiene erhöht. Auch die Bauarbeiten am S-Bahnhof Eltersdorf gehen jetzt mit Hochdruck weiter. Die Zielsetzung steht: Der neue Mittelbahnsteig soll im Dezember 2023 in Betrieb genommen werden. Dennoch ist der Zeitplan anspruchsvoll. Nachdem auch wir mit Lieferengpässen und fehlendem Baumaterial konfrontiert waren, müssen jetzt unter anderem neue Sperrpausen für den Einbau der Leit- und Sicherungstechnik eingeplant werden. Das ist auf der viel befahrenen Strecke hochkomplex. Klar ist: Die zeitnahe Inbetriebnahme des Mittelbahnsteigs hat auch für die Deutsche Bahn oberste Priorität.“  

Obwohl der Mittelbahnsteig am Haltepunkt in Eltersdorf seit 2015 fertiggestellt ist, müssen die S-Bahnen dort weiterhin an den Außengleisen halten, die auch vom Fern-, Regional- und Güterverkehr genutzt werden. Denn das ursprünglich geplante zusätzliche S-Bahn-Gleis im Rahmen des sogenannten „Fürther Verschwenks“, über das die Station in Eltersdorf angebunden werden sollte, konnte aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts nicht realisiert werden. Die Fahrgäste in Eltersdorf müssen deshalb zwei nicht barrierefreie Bahnsteigprovisorien an den Außengleisen nutzen. Die Situation ist wegen der hohen Zugzahlen im Nadelöhr zwischen Fürth und Eltersdorf anfällig für Verspätungen. Vier neue Weichen sowie ein Verbindungsgleis sollen Abhilfe schaffen und die bestehenden Gleise in Zukunft mit dem Mittelbahnsteig verbinden. Schnellere Fernverkehrszüge können dann die langsameren S-Bahnen überholen. Ab dem Fahrplanwechsel 2023 kann somit auch das größere Zugangebot im S-Bahn-, Regional-  und Fernverkehr auf der Strecke fahren.

 

Auf dem Bild zu sehen (von links nach rechts):

Innenminister Joachim Herrmann, Verkehrsminister Christian Bernreiter, Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Bayern, und Dr. Annika Clarner, Erlanger Stadträtin. (Quelle: StMB)

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