Neue Chancen für Bayerns Innenstädte

München, 14.04.2021

Bauministerin Kerstin Schreyer: "Wir müssen die Belebung der Innenstädte ganzheitlich angehen"

  • 2. Runder Tisch zur Belebung der bayerischen Innenstädte
  • Mittel der Städtebauförderung gezielt einsetzen
  • Nachhaltiger Wandel im Städtebau nötig

 

Der auf Initiative von Bau- und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer gegründete Runde Tisch zur Belebung der Innenstädte hat sich am Dienstagabend zu seiner zweiten virtuellen Sitzung getroffen. Dabei wurde deutlich: Neben schnellen politischen Lösungen sind zu einer dauerhaften und nachhaltigen Belebung der bayerischen Innenstädte langfristige städtebauliche und auch verkehrliche Maßnahmen nötig.

In den vergangenen sechs Wochen haben die Akteure des Runden Tisches aus Politik, Kommunen und Verbänden intensiv Lösungsmöglichkeiten für die durch die Corona-Pandemie belasteten Innenstädte und Ortszentren skizziert. Diese werden nun bei den betreffenden Ministerien gebündelt, wie Bauministerin Kerstin Schreyer deutlich macht: „Es gab unter anderem Vorschläge, wie man etwa den Vor-Ort-Handel besser mit dem Online-Handel verzahnen könnte und auch, wie man über kulturelle Events nach Corona wieder Menschen in die aktuell leeren Innenstädte bringen kann. Hier stehen wir in engem Austausch mit Wirtschafts-, Innen und Kunstministerium.“ In der Videoschalte waren auch Kunstminister Bernd Sibler und Innenstaatssekretär Gerhard Eck dabei.

Neben diesen kurz- und mittelfristigen Lösungswegen sieht das Bauministerium auch viel Potenzial in städtebaulichen Maßnahmen. Optionen hierzu zeigte Prof. Dipl.-Ing. Christoph Mäckler, Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst, in einem Impulsvortrag auf. Schreyer: „Der Impulsvortrag hat deutlich gemacht, dass in den vergangenen Jahrzehnten viele Entwicklungen geschehen sind, unter denen die Innenstädte heute leiden. Aus lebendigen Begegnungsräumen mit Läden, Wohnungen und kleinen Werkstätten sind reine Einkaufsmeilen geworden, wo um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Wir müssen überlegen, ob die reinen Fußgängerzonen noch der richtige Weg für die Zukunft sind. Ideologische Denkverbote helfen uns hier nicht weiter, wenn wir aus dieser Mega-Herausforderung eine echte Chance für eine dauerhafte Belebung der Innenstädte machen möchten.“

Schreyer sieht vor allem bei den Mitteln der Städtebauförderung einen wichtigen Ansatzpunkt. „Wir werden uns genau anschauen, wie wir vorhandene Mittel gezielt in die Belebung der Innenstädte stecken können. Denn eines ist klar: Ohne Geld wird es nicht gehen.“ Der Runde Tisch zur Belebung der bayerischen Innenstädte soll sich in rund sechs Wochen erneut treffen.