Dialogforen zum Programm "Bahnausbau Region München"

München, 17. Dezember 2021 (stmb). Auf Veranlassung von Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer wurden in den drei regionalen Online-Dialogforen Nordost, Süd und West die örtlichen kommunalen Vertreter durch den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG, Klaus-Dieter Josel, zum aktuellen Stand der Maßnahmen in Planung und Realisierung informiert.

S-Bahn München mit elektrischem Triebzg ET 423; Im Bild: Stromabnehmer
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

Zudem stellten die vom Freistaat beauftragten Gutachter ihre ersten Ergebnisse aus den Machbarkeitsstudien zu den zu untersuchenden Maßnahmen im Programm „Bahnausbau Region München“ vor. Schreyer: „Mit diesem Programm machen wir die Münchner S-Bahn fit für die Zukunft.“

Das Programm „Bahnausbau Region München" bildet die Grundlage für eine zukunftsweisende Entwicklung der Schieneninfrastruktur im Großraum München. Zentrales Element des Programms ist die 2. Stammstrecke.

Nun liegen erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudien zu den einzelnen Maßnahmen vor. Zahlreiche von ihnen sollen laut Gutachterempfehlung weiterverfolgt werden, um den Öffentlichen Verkehr und insbesondere die S-Bahn noch attraktiver zu machen. Für Maßnahmen, die keine solche Empfehlung bekommen haben, will Schreyer Ersatzlösungen mit der Region diskutieren: „Hier brauchen wir alternative Ansätze, damit wir auch dort einen guten ÖPNV anbieten können und das Auto in der Garage bleiben kann.“ Die Ministerin wies auch darauf hin, dass der zweifelsfrei dringend notwendige Ausbau der Infrastruktur eine wichtige Voraussetzung für die Stärkung des Öffentlichen Verkehrs und insbesondere der S-Bahn ist, dies aber enorme Investitionen erfordert: „Corona verlangt viel von uns allen und stellt Bund und Freistaat vor große finanzielle Herausforderungen. Wir müssen also sehr gut überlegen, für welche Maßnahmen wir die zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB in Bayern: „Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Der Bahnausbau in der Region ist wichtig, um Engpässe aufzulösen oder zu vermeiden sowie um mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene verlagern zu können. Mehr Kapazität – das ist der rote Faden, der sich durch die vielen Ausbauvorhaben in München bzw. rund um die Landeshauptstadt zieht. Wenn wir das alles umsetzen können, dann wird das Gleisnetz im Bahnknoten München um rund 90 Kilometer wachsen.“

Folgende Maßnahmen empfehlen die Gutachter zur Weiterverfolgung:

  • S-Bahnhalt Berduxstraße
  • S-Bahnhalt zwischen Trudering und Gronsdorf
  • Zweigleisiger Ausbau Grafing Bahnhof – Ebersberg (Teilausbau)
  • Zweigleisiger Ausbau von Giesing bis Kreuzstraße (Teilausbau)
  • Bahnhalt Föching (Mangfalltalbahn)
  • Geschwindigkeitsanhebung Deisenhofen – Holzkirchen
  • Ausbau S2 West Dachau – Petershausen
  • S-Bahnhalt Breitenau, bei entsprechender Strukturentwicklung und zweigleisigem Ausbau Dachau – Altomünster (Teilausbau)
  • S-Bahnanschluss Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, bei entsprechender Struktukturentwicklung
  • Elektrifizierung Kaufering – Landsberg/Lech
  • Ausbau Pasing – Eichenau

Keine Empfehlung zur Weiterverfolgung haben die Gutachter ausgesprochen für:

  • Anbindung Forschungszentrum Garching mit der S-Bahn
  • Verlängerung Dachau – Altomünster bis Aichach
  • Neubaustrecke München – Odelzhausen – Dasing
  • Neubaustrecke Bobingen – Mering
  • Regional-S-Bahn Kaufering – Landsberg/Lech

Das Bayerische Verkehrsministerium wird zusammen mit der Bahn weiter über die Entwicklung der Maßnahmen aus dem Programm „Bahnausbau Region München“ informieren. Das gilt insbesondere für die Maßnahmen, zu denen die Untersuchungen noch laufen und die daher heute nicht vorgestellt werden konnten. Dazu soll es auch im kommenden Jahr Dialogforen geben, bei denen die Maßnahmen umfassend diskutiert werden können.

Das Programm beinhaltet derzeit 29 Maßnahmen (sogenannte R-Maßnahmen), die sich bei der Deutschen Bahn (DB) bereits in konkreter Planung, Realisierung oder schon in Betrieb befinden. Weitere 43 Maßnahmen (sogenannte U-Maßnahmen), die zu einem großen Teil auch aus der Region vorgeschlagen wurden, werden im Rahmen von Machbarkeitsstudien von einem Gutachterteam zunächst auf ihre verkehrliche Wirkung und ihre bautechnische Machbarkeit untersucht, bevor entschieden werden kann, ob sie konkreter Bestandteil des Programms werden können.