Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für Bahnhof Lindau-Reutin unterzeichnet

München, 23. Juni 2019 (stmb). Bahn frei für den neuen Lindauer Fernverkehrsbahnhof: Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart, Lindaus Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker und Bayerns DB-Station&Service-Chef Andreas Rudolf haben den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet und damit einen nächsten großen Meilenstein für die neue Mobilitätsdrehscheibe am östlichen Bodenseeufer gesetzt.

Der Hafen von Lindau am Bodensee
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An dem neuen barrierefreien Bahnhof im Lindauer Ortsteil Reutin auf dem Festland wird neben Nahverkehrszügen künftig auch der Eurocity zwischen München und Zürich halten. Gerechnet wird mit rund 5.000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Mit dem Bau wird noch diesen Juli begonnen, die Inbetriebnahme soll im Zuge der Eröffnung der Ausbaustrecke München – Lindau Ende 2020 sein. Nach aktuellem Stand kostet der Bau des neuen Bahnhofs insgesamt rund 21,3 Millionen Euro.

Verkehrsminister Reichhart freute sich über den Planungsfortschritt: "Der neue Fernverkehrs- und Grenzbahnhof ist für die internationalen Eisenbahn-Achsen von München und Ulm über Vorarlberg nach Zürich von enormer Bedeutung. Gemeinsam mit Stadt, Bund und DB schultern wir das Projekt und treiben es voran. Mit dem neuen Bahnhof bringen wir die Menschen in der Region noch näher zu den Zügen."

Bauarbeiten beginnen noch im Juli 2019

Andreas Rudolf, Leiter des Regionalbereichs Süd der DB Station&Service AG: "Der neue Bahnhof Lindau-Reutin wird der wichtigste Knotenpunkt der Bahn zwischen Fern- und Nahverkehr in der Bodenseeregion. Zusammen mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau sorgt er dafür, dass sich die Fahrzeit der Züge zwischen München und Zürich deutlich reduzieren wird. Wir bauen für ein zukunftsfähiges Lindau."

Finanziert wird der neue Bahnhof durch den Bund, den Freistaat Bayern und die Stadt Lindau. 13,7 Millionen Euro stammen im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB aus der sogenannten Länderquote Bayern, über deren Verwendung die DB und das Bayerische Verkehrsministerium entscheiden. Weitere 4,5 Millionen Euro steuert der Freistaat aus Landesmitteln bei, die Stadt Lindau unterstützt den Bau mit 3,1 Millionen Euro. Im Gegenzug wird der bestehende Inselbahnhof der DB in Lindau, der künftig nur noch von Nahverkehrszügen bedient wird, verkleinert.

Stadt, Bund und Land schultern Projekt gemeinsam mit der DB

Der Festlandsbahnhof Lindau-Reutin ist Teil der sogenannten Zwei-Bahnhofs-Lösung für Lindau, die in langjährigen Verhandlungen und auf Basis zweier Bürgerentscheide in den Jahren 2011 und 2012 entwickelt worden ist, um sowohl den Bedürfnissen des Regionalverkehrs als auch des Schienenpersonenfernverkehrs Rechnung tragen zu können. Mit dem Fernverkehrshalt in Lindau-Reutin kann in Verbindung mit der Streckenelektrifizierung wertvolle Reisezeit bei den überregionalen Zugverbindungen eingespart werden. Ein immenser Vorteil der neuen Station ist laut Reichhart und Oberbürgermeister Ecker, dass er für Pendler wesentlich günstiger liegt. Denn rund 90 Prozent der Lindauer Bevölkerung lebt auf dem Festland, dort befindet sich auch die Mehrzahl der Arbeitsplätze.

Reichhart weist auch auf die historische Dimension des Neubaus von Lindau-Reutin hin. "Das wird der erste Neubau eines Fernverkehrsbahnhofs im deutschen Bahnnetz seit dem Berliner Hauptbahnhof – wenn auch natürlich einige Nummern kleiner", so der Minister. Insgesamt wird es im Bahnland Bayern der 57. Bahnhof sein, an dem Fernverkehrszüge halten. Aufgrund dieser besonderen Stellung soll der erste Spatenstich heuer am 23. Juli in Anwesenheit von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder stattfinden.