Aigner bei der Verkehrskonferenz der Fränkischen Wirtschaftskammern in Nürnberg

  • Gemeinsames Ziel: „Wir wollen eine optimale Verkehrsinfrastruktur in allen Regionen Bayerns“
  • Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist gerade Nordbayern ein Schienen-Schwerpunkt
  • Leistungsfähige Infrastruktur ist A und O für Mobilität und Wachstum und Garant für Wohlstand in Bayern

Nürnberg, 25. Juli 2018 (stmb). "Die Verkehrsanbindung ist ein wesentlicher Faktor für Ansiedlung und Wachstum eines Unternehmens. Das gilt für alle Verkehrsträger – ganz gleich, ob Straße, Schiene, Wasser oder Luft“, sagte Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner heute bei der Verkehrskonferenz der Fränkischen Wirtschaftskammern in Nürnberg. Daher sei der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Nordbayern ein zentrales Anliegen – sowohl für die Wirtschaft als auch für die Bayerische Staatsregierung und insbesondere das neu geschaffene Verkehrsministerium. Die Ministerin würdigte das von den fränkischen Wirtschaftskammern entwickelte 12-Punkte-Programm für eine optimale Verkehrsinfrastruktur in Franken.

Verkehrsministerin Ilse Aigner bei der Verkehrskonferenz der Fränkischen Wirtschaftskammern in Nürnberg
© Kurt Fuchs/ IHK

Aigner führte aus, dass bei den Bundesfernstraßen 2018 Bundesmittel für Bayern in Rekordhöhe erwartet werden: 1,9 Milliarden Euro. Bayern nutze den Investitionshochlauf des Bundes wie kein anderes Land. Davon profitiere auch Franken erheblich. Als Beispiele nannte die Ministerin den sechsspurigen Ausbau der A3 auf rund 175 Kilometern Länge von Aschaffenburg bis zum Autobahnkreuz Fürth/Erlangen. Für den Großraum Nürnberg sei vor allem eine leistungsfähige A 73 von Bedeutung. Der sechs- oder achtspurige Ausbau der A 73 zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg-Süd und der Anschlussstelle Nürnberg-Hafen-Ost stehe ganz oben auf der Dringlichkeitsliste.

"Neben der Straße garantiert eine leistungsfähige Schiene den Erfolg Frankens als Wirtschafts- und Wohnstandort“, betonte Aigner. Sie kündigte an, mit zusätzlichen Haushaltsmitteln Schritt für Schritt bestehende Taktlücken im Schienenpersonennahverkehr zu schließen. Das sei nur mit einem weiteren konsequenten Ausbau und der Modernisierung der Schieneninfrastruktur möglich. Im neuen Bundes­verkehrs­wegeplan 2030 ist gerade Nordbayern ein Schienen-Schwerpunkt. Ein Beispiel ist die Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Nürnberg und Hof bzw. der Landesgrenze nach Tschechien, wo aktuell die Ausbauplanungen laufen.

Bundesverkehrswegeplan 2030: Nordbayern als Schienen-Schwerpunkt

„Auch von der Bayerischen Elektromobilitäts-Strategie Schiene (BESS) soll Franken sehr profitieren“, kündigte Aigner an. Hier gehe es nicht nur um Elektrifizierungen und Anwendungs­strecken für innovative Antriebe, sondern auch um Anwendungsforschung, wie die Staatsregierung sie beim Helmholtz-Institut in Erlangen mit millionenschwerer Förderung unterstützt. Dort soll in den nächsten Jahren ein Schienenfahr­zeug entwickelt werden, dessen Antrieb mit in Flüssigkeit gespeicherter Wasserstoff-Energie angetrieben wird.

Neben der Schiene ist die Busanbindung die wichtigste Säule für den öffentlichen Verkehr. Allein dieses Jahr werden knapp 1.000 neue Busse in ganz Bayern bezuschusst. „Die Staatsregierung leistet einen enormen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV“, so Aigner. „In den nächsten fünf Jahren investieren wir hier über zwei Milliarden Euro.“

Stärkung des Radverkehrs

Ein weiteres bayernweites Ziel ist ein einheitliches eTicketing-System. „Unser Ziel: Im Verbund braucht der Fahrgast dann nur noch einen einzigen Fahrschein, um nach der Ankunft mit der Bahn mit Bus oder Straßenbahn weiterzufahren“, erläuterte die Verkehrsministerin.  

Auch der Radverkehr in Franken soll gestärkt werden. Dazu tragen  Radschnellwege und der verstärkte Bau von Bike-and-Ride-Anlagen entscheidend bei. Die Verkehrsministerin dazu: „Wir haben daher ein bayernweites Radwegebauprogramm für Bundes- und Staatsstraßen aufgelegt: Im Zeitraum 2015 bis 2019 wollen wir insgesamt 200 Millionen Euro in Radwege an Bundes- und Staatsstraßen investieren.“

„Ein schnell erreichbarer Luftverkehrsanschluss ist Gold wert ist“, so Aigner.  „Eine tragende Säule der Mobilität in Franken ist der „Albrecht Dürer Airport Nürnberg“. Ob für den Tourismus oder die weltweit agierenden Unternehmen mit Sitz im Norden des Freistaats: Die Standortvorteile im internationalen Wettbewerb liegen auf der Hand.“ Daher haben der Freistaat und die Stadt Nürnberg als Gesellschafter insgesamt rund 70 Millionen Euro für die nachhaltige Entwicklung des Flughafens zur Verfügung gestellt.