Förderung

Der Freistaat Bayern wie auch der Bund tun viel für die Förderung des Radverkehrs. Auf Landes- und auf Bundesebene stehen eine Vielzahl von Förderprogrammen zur Verfügung, um den Radverkehr in Bayern weiter zu stärken.

WELCHE PROGRAMME GIBT ES?

Im Freistaat Bayern bestehen umfangreiche Fördermöglichkeiten insbesondere gemäß:

Auch der Bund stellt mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“, den Finanzhilfen Radschnellwege und weiteren Bundesförderungen umfangreiche Fördermittel zur Stärkung des Radverkehrs zur Verfügung.

Über das Förderprogramm LEADER der Europäischen Union (EU) bestehen weitere Fördermöglichkeiten für den Radverkehr.

Eine gute Übersicht über die verschiedenen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten des Bundes und der Länder zum Radverkehr bietet das Mobilitätsforum mit der Förderfibel.

WELCHE VORHABEN MIT WELCHEM POGRAMM?

Welche Förderprogramme für Ihr Vorhaben konkret zur Verfügung stehen, an wen Sie sich jeweils wenden können und alles, was Sie zur Beantragung wissen müssen, ist auf den folgenden Seiten zusammengestellt.

Radwegebau

Für den kommunalen Radwegebau bestehen auf Landesebene Fördermöglichkeiten nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG), dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) und der Radoffensive Klimaland Bayern. Förderungen von bis zu 80 % der zuwendungsfähigen Kosten sind möglich.

Für Radwegeinfrastruktur im Rahmen städtebaulicher Erneuerungsmaßnahmen bestehen Fördermöglichkeiten im Rahmen der Städtebauförderung. Für den ländlichen Raum bietet das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus insbesondere im Rahmen der Dorferneuerung und Flurneuordnung Fördermöglichkeiten für Radwegeinfrastruktur. In Privat- und Körperschaftswäldern ist bei einer späteren Mitnutzung durch den Radverkehr der forstwirtschaftliche Wegebau förderfähig.

Auf Bundesebene stehen für den Bau von Radwegen Finanzhilfen aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ bis Ende 2030 sowie Zuschüsse im Rahmen der Kommunalrichtlinie zur Verfügung.

Des Weiteren unterstützt der Bund den Lückenschluss von Radwegen auf Fernstraßenbrücken durch den Ausbau der Betriebswege der Brückenbauwerke. Ebenso wird der radverkehrstaugliche Ausbau von Betriebswegen an Bundeswasserstraßen durch den Bund gefördert.

Touristische Radwege

Touristische Radwege, die als Radverbindungen im Bayernnetz für Radler (BfR) enthalten sind und auch für die alltägliche Nutzung zur Verfügung stehen, sind auf Landesebene über die Radoffenive Klimaland Bayern förderfähig.

Über das Sonderprogramm „Stadt und Land" des Bundes können touristische Radwege gefördert werden, sofern sie eine Verkehrsbedeutung für Berufs- oder Alltagsverkehre aufweisen und nicht ausschließlich touristischen Verkehren dienen.

Fahrradabstellanlagen

Der Bau von Fahrradabstellanlagen an Haltestellen und Bahnhöfen wird durch den Freistaat nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) mit 75% der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Derzeit wird die Förderung aus Sondermitteln und aus Mitteln aus dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) auf bis zu 90 % der zuwendungsfähigen Kosten aufgestockt.

Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land" stellt der Bund bis Ende 2030 Fördermittel für Abstellanlagen sowie für Fahrradparkhäuser an wichtigen Quellen/Zielen des Radverkehrs zur Verfügung. Im Rahmen der Bike+Ride-Offensive können bundesweit neue Fahrradstellplätze an Bahnhöfen gefördert werden. Des Weiteren können über die Kommunalrichtlinie Zuschüsse für die Einrichtung von Fahrradabstellanlagen und Fahrradparkhäusern beantragt werden.

Wegweisende Beschilderung für den Radverkehr

Die Förderung von wegweisender Beschilderung für den Radverkehr ist im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“ des Bundes bis Ende 2030 möglich. Dabei darf die Wegweisung nicht ausschließlich touristischen Zwecken dienen und soll einheitlich nach dem „Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV), Ausgabe 2024, sowie dem Hinweispapier des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr für die „Wegweisende Beschilderung für den Radverkehr in Bayern“ gestaltet werden.

Radschnellwege

Der Bund stellt bis 2030 Finanzhilfen für die Planung und den Bau von Radschnellwegen zur Verfügung.

Über die Radoffensive Klimaland Bayern des Freistaats stehen für innerstädtische Lückenschlüsse von Radschnellverbindungen, die im aktuell gültigen Ausbauplan enthalten sind, weitere Mittel zur Verfügung.

Darüber hinaus bestehen Fördermöglichkeiten nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) und dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG).

Fahrradstraßen

Über die Radoffensive Klimaland Bayern werden innerörtliche Fahrradstraßen in ihrer (baulichen) Gestaltung sowie straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen wie die Markierung und Beschilderung gefördert.

Des Weiteren ist eine Förderung von Fahrradstraßen und Fahrradzonen über das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes bis Ende 2030 möglich.

Knotenpunkte, Schutzinseln, vorgezogene Haltelinien, Verkehrsflussoptimierung

Für Maßnahmen im Bereich von Knotenpunkten stehen auf Bundesebene Mittel aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ bis Ende 2030 zur Verfügung. Förderfähig sind:
- Knotenpunkte, die die Komplexität reduzieren, Verkehrsströme trennen, eine gesicherte Führung des Radverkehrs vorsehen und Sichthindernisse beseitigen
- der Bau von Schutzinseln
- deutlich vorgezogene Haltelinien
- betriebliche Maßnahmen zur Verkehrsflussoptimierung wie die Koordinierung aufeinanderfolgender Lichtsignalanlagen oder getrennte Ampelphasen (Grünphasen) für die unterschiedlichen Verkehrsströme
Darüber hinaus bestehen für Maßnahmen im Bereich von Knotenpunkten Fördermöglichkeiten nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) und dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG).

Querungsbauwerke (Brücken und Unterführungen)

Für den Bau von Querungsbauwerken (Radwegebrücken oder –unterführungen) stehen auf Bundesebene Mittel aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ bis Ende 2030 zur Verfügung.

Auf Landesebene können Radwegebrücken oder -unterführungen als außergewöhnliche Ingenieurbauwerke aus Mitteln der Radoffensive Klimaland Bayern gefördert werden.

Darüber hinaus bestehen Fördermöglichkeiten nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) und dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG).

Den Lückenschluss von Radwegen auf Fernstraßenbrücken unterstützt der Bund durch den Ausbau der Betriebswege der Brückenbauwerke.

Innovationen im Radverkehr

Auf Landesebene stehen für die Förderung von Innovationen im Radwegebau Fördermittel aus der Radoffensive Klimaland Bayern zur Verfügung.

Außerdem stellt der Bund Mittel für innovative investive Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs bereit.

Konzepte, Studien, Forschung, Kampagnen

Über das Sonderprogramm „Stadt und Land" des Bundes stehen bis Ende 2030 Fördermittel zur Verfügung für die Erstellung von:
- Radverkehrskonzepten (außerhalb der öffentlichen Verwaltung)
- Machbarkeitsstudien durch Dritte
- Potentialanalysen durch Dritte
Sie sind als Vorauskosten nur dann zuwendungsfähig, wenn die daraus resultierenden Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

Im Rahmen der Förderung von nicht investiven Maßnahmen zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (Nicht investive Vorhaben im Rahmen des NRVP3.0) sind förderfähig:
- Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
- Informations- und Kommunikationskampagnen
- Wettbewerbe

Sonstiges

Darüber hinaus können über weitere Bundesförderprogramme gefördert werden:
- E-Lastenräder und Mikro-Depots für Handel und Handwerk
- Abbiegeassistenzsysteme
- Betriebliches Mobilitätsmanagement