Lärmminderung im Straßenbau

pegelbeeinflussende Faktoren auf die Ausbreitung von Lärm
© Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr pegelbeeinflussende Faktoren auf die Ausbreitung von Lärm

Schallschutzmaßnahmen

Ein bewährter Schutz gegen den Lärm von Straßen und Eisenbahnen sind die sogenannten aktiven Schallschutzmaßnahmen: Wand, Wall und Trog.

Wall und Lärmschutzwand

Pegelminderung durch einen Wall
© Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Wälle können den Mittelungspegel um bis zu 15 dB(A) und die Vorbeifahrtpegel um bis zu 20 dB(A) mindern. Sie müssen ausreichend lang sein. Der Wall benötigt im Vergleich zur Schallschutzwand eine erheblich größere Grundfläche. Durch Bepflanzung und Modellierung der Kammlinie lassen sich Lärmschutzwälle gut ins Landschafts- und Ortsbild einbinden. Die durchschnittlichen Kosten für einen Wall liegen außerorts bei ca. 8,– €/m³ (einschl. Grunderwerb) (Quelle: Statistik des Lärmschutzes an Bundesfernstraßen, BMVI).

Lärmschutzwände können hochabsorbierend, absorbierend und reflektierend ausgeführt werden. Wände können den Mittelungspegel um bis zu 15 dB(A) und die Vorbeifahrtpegel um bis zu 20 dB(A) mindern. Sie müssen ausreichend lang sein. Innerorts ist die Lärmschutzwand besonders günstig, weil weniger Grund in Anspruch genommen werden muss und die Schirmkante der Wand nahe an der Schallquelle errichtet werden kann (bei gleicher Wandhöhe ist der Abschirmeffekt umso höher, je näher die Wand an der Lärmquelle steht). An hochbelasteten Straßen kann deshalb eine Mittelwand in Verbindung mit niedrigeren Außenwänden akustisch und städtebaulich günstiger sein. Langlebige und kostengünstige Materialien sind Beton und Aluminium. Mit Holz und Glas lässt sich die Gestaltungsvielfalt erweitern. Die mittleren Kosten für eine Wand liegen zwischen 270 €/m² und 350 €/m² (Quelle: Statistik des Lärmschutzes an Bundesfernstraßen, BMVI). Bei sehr hohen oder gestalterisch aufwändigen Lärmschutzwänden können die Kosten deutlich höher ausfallen.

Trog, Tunnel

Verkehrswege in Troglage verursachen vergleichsweise geringe optische Eingriffe in das Landschafts- und Ortsbild. Die Stützwände eines Trogs müssen bei gegenüberliegender Wohnbebauung hochabsorbierend verkleidet werden. Durch Kragplatten und/oder aufgesetzte Schallschutzwände lässt sich die Abschirmung verbessern. Ein solcher Trog kann in einen Tunnel übergehen; hier strahlen dann nur noch die Tunnelöffnungen Schall ab. Ein Trog mindert den Mittelungspegel um bis zu 15 dB(A), den Vorbeifahrtpegel um bis zu 20 dB(A).