TUM Campus Straubing erhält neuen Standort

München, 12.10.2018

Freistaat Bayern erwirbt Straubinger Karmelitenkloster

  • Baustaatssekretär Josef Zellmeier: „Klöster waren immer Zentrum der Wissenschaft“
  • Lehre und Forschung in unmittelbarer Nähe
  • Einzeldenkmäler bleiben durch neue Nutzung erhalte

 

+++ Das Karmelitenkloster in Straubing geht in Staatsbesitz über. Gestern wurde der Kaufvertrag gemeinsam mit Vertretern des Karmelitenordens in Bamberg unterschrieben. Die Räume des ehemaligen Klosters werden Teil des großen neuen Campus der Technischen Universität München. Bayerns Baustaatssekretär Josef Zellmeier sieht darin nicht nur einen Gewinn für die Region: „Das Kloster ist seit jeher Zentrum der Wissenschaft gewesen. Es ist nur folgerichtig, dass das so bleibt und nicht an einen Privatinvestor verkauft wurde.“ Die bayerische Wissenschaftsministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle begrüßt den Erwerb als einen guten Tag für Straubing und die bayerische Wissenschaftslandschaft: „Die Gewinnung hervorragender Wissenschaftler und interessierter Studierender steht und fällt mit einem attraktiven Campus, auf dem alle Gebäude fußläufig erreichbar sind. Das Kloster bietet eine hervorragende Ergänzung des TUM Campus Straubing.“ Die Karmelitenkirche wird nach dem Wunsch des Ordens weiterhin sakral genutzt. +++

Die Klosteranlage befindet sich zwischen Albrechtsgasse, Fürstenstraße, Burggasse und Hofstatt in Straubing, direkt an der rechten Donauseite. Die Lage ist laut Zellmeier perfekt für die neue Nutzung. „Das Wissenschaftszentrum Straubing ist vom Kloster aus fußläufig erreichbar, für den Betrieb ist das von großem Vorteil“, sagte er heute. Auf dem Grundstück mit einer Größe von insgesamt 7.300 m² sind im Süden die dreischiffige spätgotische und später barockisierte Hallenkirche (Baubeginn 1370) von Hans von Burghausen sowie der barocke dreigeschossige und vierflügelige Neubau des Karmelitenklosters (Baubeginn 1684).  Auf dem nördlichen Areal stehen neben einem Wohnhaus das ehemalige Gasthaus der Karmelitenbrauerei Karl Sturm (Fürstenstraße 20) sowie die noch vorhandenen barocken Kellergewölbe des abgebrochenen Sudhauses. Die Freiflächen im Norden, die derzeit überwiegend als Parkplatz genutzt werden, sind im Nordosten von einer Klostermauer mit Blendarkaden zum Innenhof eingefriedet.

Für den Baustaatssekretär gehört die Klosteranlage zur bayerischen Baukultur. „Der gesamte Block des Karmelitenklosters ist Teil des Denkmalensembles im historischen Stadtkern Straubings. Die Klosterkirche, das Kloster und das ehemalige Gasthaus sind Einzeldenkmäler. Durch die neue Nutzung durch den Freistaat wird diese historisch wichtige Anlage gepflegt und erhalten“, betonte Zellmeier. Die Bibliothek, die Sakristei und die Schatzkammer sollen nicht von der Universität genutzt werden. Diese Räume bleiben in der jetzigen Funktion erhalten. Die Patres, die die seelsorgerische Betreuung am Standort aufrechterhalten sollen, dürfen als Mieter im Kloster bleiben.

Das Wissenschaftsministerium erstellt nun ein verbindliches Raumprogramm. Sobald die Bauverwaltung den Planungsauftrag erhalten hat, kann mit den Vorplanungen begonnen werden.