Maßnahmenbündel für effizientes Controlling bei Großprojekten des Staatlichen Hochbaus

München, 22. Oktober 2019 (stmb). Die Bayerische Staatsbauverwaltung verantwortet derzeit mehr als 2.400 Hochbauprojekte mit einem Gesamtvolumen von 14 Milliarden Euro. Um das Controlling von Großprojekten weiter zu stärken, hat das Bayerische Bauministerium ein ganzes Maßnahmenbündel auf den Weg gebracht. Das Ziel: Hochbauprojekte sollen trotz der derzeitigen Baukonjunktur im geplanten Kosten- und Terminrahmen realisiert werden.

Neubau des Amtsgerichts Haßfurt - Blick zur nahegelegenen Haßfurter Altstadt
© Katrin Heyer

Der Weg: Bereits seit Sommer 2018 greift bayernweit ein einheitliches Projektmonitoring, um Kostensteigerungen und Terminverzögerungen frühzeitig erkennen und Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können. Parallel sollen die Projekte mit möglichst realistischen Kosten und Terminen genehmigt werden. Dazu werden künftig sowohl zu erwartende Baupreissteigerungen als auch projektspezifische Risikokosten bereits bei der Projektgenehmigung eingepreist. Die im Frühjahr 2018 eingerichtete „Stabsstelle Controlling“ im Bayerischen Bauministerium begleitet dabei sämtliche Hochbauprojekte mit einem Volumen von über 20 Millionen Euro – aktuell sind das mehr als 200 Projekte.

Damit die Kosten bei geplanten aber auch bei laufenden Baumaßnahmen im vorgegebenen Kosten- und Terminrahmen bleiben, hat das Bayerische Bauministerium ein erweitertes Qualitätsmanagement eingeführt und dafür die „Stabsstelle Controlling“ ins Leben gerufen. Sie überwacht mehr als 200 Großprojekte im staatlichen Hochbau und berichtet regelmäßig über aktuelle Kosten- und Terminentwicklungen. Denn der Boom in der Baubranche zieht nicht spurlos an staatlichen Baumaßnahmen vorbei. Die konjunkturelle Lage schlägt sich auch im staatlichen Hochbau nieder. Sie macht sich vor allem in der knappen Verfügbarkeit von Ingenieuren, Architekten oder Handwerkern bemerkbar. Die Planung und Durchführung von Großprojekten wird so zu einer Herausforderung.

Bayernweit einheitliches Projektmonitoring

Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Projekte ohne Berücksichtigung der zu erwartenden Baupreissteigerung und des dem Bau immanenten Risikos genehmigt wurden. Künftig soll aber genau dies möglich sein: Das Bayerische Bauministerium hat gemeinsam mit dem Bayerischen Finanzministerium dazu eine entsprechende Novelle der Richtlinien zur Durchführung von Hochbauaufgaben (RLBau) erarbeitet.

Die Bayerische Staatsbauverwaltung plant, baut und erhält die Gebäude des Landes, des Bundes und weiterer Bauherren, wie zum Beispiel Kirchen und Stiftungen. Das sind über 25.000 Gebäude auf rund 5.000 Liegenschaften in Bayern. Derzeit ist die Staatsbauverwaltung für mehr als 2.400 Hochbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 14 Milliarden Euro verantwortlich. Dazu kommt der jährliche Bauunterhalt von knapp 400 Millionen Euro. Allein in den letzten drei Jahren sind die Ausgaben für Hochbaumaßnahmen des Bundes und Landes jährlich um rund 100 Millionen Euro gestiegen.