Zweiter Brenner-Gipfel: Aigner setzt auf gemeinsame Lösungen

Bozen, 12. Juni 2018 (stmb). "Ein Alleingang kann nicht zum Ziel führen, daher begrüße ich die gemeinsame Unterzeichnung des Memorandums of Understanding“, betonte Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner beim heutigen zweiten Brenner-Gipfel in Bozen. "Ich bedauere, dass die unumstrittenen Maßnahmen zur Verlagerung auf die Schiene des Brenner -Aktionsplans nicht von der Tiroler Seite mitgezeichnet wurden.“

Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger beim zweiten Brenner-Gipfel in Bozen.
© Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Einig sind sich die Teilnehmer, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. "Wir setzen hier vor allem auf den Ausbau des unbegleiteten Kombinierten Verkehrs, betonte Aigner.“

Der unbegleitete Kombinierte Verkehr bietet den Vorteil, dass auf den Zügen sowohl Container als auch Sattelauflieger fahren können. Bisher sind die Möglichkeiten noch nicht zufriedenstellend, 95 Prozent der Sattelauflieger sind nicht kranbar. Doch es gibt eine Lösung: die Umschlagplatte NIKRASA. „Sie ermöglicht einen einfachen und kostengünstigen Wechsel auf die Schiene – ohne Spezialwaggons und an jedem Terminal“, erläuterte die Ministerin anhand eines Modells. Damit werden nicht-kranbare Sattelauflieger in den unbegleiteten kombinierten Verkehr gebracht und damit die Quote von derzeit fünf Prozent auf nahezu 100 Prozent erhöht.

Ausbau des unbegleiteten Kombinierten Verkehrs

"Wir arbeiten an der praktischen Umsetzung mit einem Konzept zur Standardisierung, Vernetzung, Automatisierung und Digitalisierung – als Angebot an die Transportwirtschaft“, erläuterte die Ministerin. Sie appellierte an die Gipfel-Teilnehmer, an diesem erfolgversprechenden Projekt grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Nur dann seien große Fortschritte zu erzielen.

Damit stieß sie auf großes Interesse der Partner des Brenner-Gipfels. Die Brenner-Corridor-Platform-Arbeitsgruppte hat die Rollende Landstraße (RoLa) geprüft, die ebenfalls den Verkehr von der Schiene auf die Straße bringen soll. „Leider bringt sie kurzfristig nicht das gewünschte Ergebnis“, so die Ministerin, da es an verfügbaren Spezial-Niederflurwagen mangle. Der Verlagerungseffekt wäre minimal. Zudem werde keine Kostendeckung erreicht.